Hi Ihr,

Das Thema Pille danach wird ja auch grad kontrovers diskutiert. Ich würd gern Eure Meinung wissen (hat ja irgendwie auch was damit zu tun, wo es für Die Apotheke/erInnen so hin geht in Zukunft).

Ich wüsste gern, was Ihr ABSEITS von Selbstbestimmung, ärztlicher Bevormundung, in anderen Ländern doch auch, WHO sagt PiDaNa sei ungefährlich und viel zu langen Wegen für Argumente für oder wider Rezeptpflicht habt.

Gruß,
Holger

Ich hatte letztes Wochenende am Samstag und Sonntag Notdienst. Dabei gab es 2 Rezepte über die PiDaNa (1x Sa, 1x So) und eine Nachfrage ohne Rezept (So).

Samstag: Junge Frau, war 17 Jahre alt. Rezept kam von einer Frauenärztin. Trotzdem: Weder Untersuchung noch Beratung.

Sonntag:
1.) Rezept kam von der notdiensthabenden HNO-Ärztin. Untersuchung und Beratung? Fehlanzeige.
2.) Kurz danach (ca. 10 Uhr): Frau mit "Valentinstagsunfall". Verweis auf Rezeptpflicht und damit Ärztin.


Zudem durfte ich den Notdienst davor an einem Sonntag und danach Montag schieben.

Sonntag: 2 Rezepte, zweimal EllaOne. Allgemeinmediziner. Nur oberflächliche Fragestellung, keine Beratung, keine Untersuchung.
Montag: Nachts um kurz vor 22 Uhr: Junger Türke (?). Hatte Missgeschick am Nachmittag. Ich zitiere: "Meine Freundin dreht grad total durch! Die reisst mir den Kopf ab, wenn sie schwanger ist! Ich bin total geliefert! Ich kann doch jetzt nicht Vater werden!!!". Wollte PiDaNa ohne Rezept. Hab' ihm einreden müssen, dass es sogutwie keinen Unterschied macht, ob sie die Tablette heute abend noch oder morgen früh (nach Termin bei ihrer Frauenärztin) einnimmt. Er ist extrem schlecht gelaunt gegangen. Ob seine (ebenfalls türkische?) Freundin überhaupt bei ihrer FA war, weiss ich nicht. Ist ja eine ziemliche Schmach für Anhänger ihrer Religion.


Fazit nach 2 Notdienstsessions: Die Ärzte in meinem Umkreis scheinen von ihrer ärztlichen Beratungs- und Untersuchungspflicht wenig zu halten. Ich bin definitiv FÜR die Abgabe durch Apotheken. Notfalls auch mit Beratungsleitfaden und Auflagen.