Leitbild - was ist das ? Noch wichtiger : Wer bestimmt das ? Vermutlich andere, und zwar GANZ andere als wir. Einen altehrwürdigen Wunschvorschlag hätte ich, nämlich : "Der Apotheker in seiner Apotheke." Na, das hat doch was. Aber das ist unserer Zeit voraus, weit voraus. Dorthin kommen mögen wir eines Tages. Was auch immer bis dahin oder stattdessen uns blüht, zwei Forderungen halte ich für wichtig :

1. Ehrlichkeit - auch der Kammern und Verbände ! Ehrlichkeit nämlich, uns nicht immer weiter das Dasein und Arbeiten zu vermiesen und uns mit angeblichen Pflichten zuzuschütten und gleichzeitig zu erwarten, dass wir fröhlich dieses Dasein dem Nachwuchs empfehlen !!

2. Arbeit muss ihren Preis haben. Leistung muss sich lohnen. Das muss belohnt und nicht verleidet werden. Nicht Qualität fordern und Belohnung verweigern. Und nicht Leistung wohlwollend hin und inkauf nehmen und den Lohn dafür auf Null setzen. Nullretaxx frisst Qualität !!

"Der Apotheker in seiner Apotheke."

Ich bin mittlerweile von den 168 Stunden, die eine Woche so bietet, mehr als 80 Stunden in meiner Apotheke. Tageslicht sehe ich nur durchs Fenster - wenn überhaupt. Ich gebe manchmal die Apothekenadresse als Wohnort an.

Den Leitbildsatz kann man auch etwas verdrehen.

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Sorry, meinen Post bitte nicht so ernst nehmen. ;)

Hallo Jensen,

der nächste Sommer kommt bestimmt, da gibt´s nach Feierabend dann ein paar Sonnenstrahlen, und bis dahin immer schön das Hamsterrad ölen.

Denn noch finde ich, das wir bis dahin durchaus einige Gedanken zusammentragen könnten.
Zum Beispiel; wie eine Apotheker-eigene Standesvertretung "aussehen" sollte.

Hi ihr,

Ich habe diese Diskussion im Ansatz auch schon mit Chrille geführt.

Ich glaube Ihr verkennt aus Ärger über die aktuelle Situation die Chance hinter der Sache. Warum seid Ihr in der Situation von heute? Weil Ihr dank reiner Verkaufsreklame im Fernsehen und (vor allem!!) mangelnder Beratung vieler Apothekenangestellter von vielen in der Gesellschaft als reine Pillenschubser gesehen werdet, die sich zwischen politischen Vorgaben und Krankenkassenwilkür gängeln lassen müssen. Seid mir nicht bös, aber solange ich von IT-Arbeitskollegen höre "Ich bin noch nie in ner Apotheke beraten worden", bleibt mein Problem, wie soll ich denen Euren Mehrwert erklären??

Ihr habt (offenbar manchem von Euch und) der Gesellschaft erst wieder ganz neu zu erklären, WOFÜR ES EUCH GIBT UND AUCH IM 21. UND 22. JAHRHUNDERT NOCH GEBEN SOLLTE. Und das nicht mit dem Hochmut derer, die sagen schafft uns doch ab, ihr werdet schon sehen... ICH WEIß DAS IST ERMÜDEND und besonders bitter für die, die gerade nicht auf der gutverdienenden Sonnenseite der Einkaufsmeile sitzen. Aber es geht hier tatsächlich um Euren Berufsstand und die Frage, ob es in Zukunft noch Apotheken/Apotheker geben wird. Es ist mit DIESER LEITBILD DEBATTE, ob Ihr wollt oder nicht, der Kampf eröffnet: Apotheker als studierter Heilberuf vs. Pillenschubser als Einzelhandelskaufman/frau.
Nutzt diese Debatte, um Euren Beruf von alten Zöpfen und Kassenketten zu befreien. Zeigt doch mal Fantasie!!
Wie sollte Eurer Meinung nach eine Apotheke aussehen, tragt dies in die Abda UND KÄMPFT GEMEINSAM AUF ALLEN EBENEN DAFÜR. Hier, in den Gremien UND AUF DER STRAßE!!
Mal ehrlich: Mein Eindruck ist, wir haben mit unserem klitzekleinen Protest vorm Bundesrat damals und Euren wenigen Streik-Tagen im letzten Jahr vor allem etwas erreicht, weil es Aufmerksamkeit und eine gemeinsame Marschrichtung der Beteiligten gab. Nutzt diese Chance, statt Euch in Grabenkämpfen persönlichen Animositäten zu verlieren. Ihr müsst Euren Kammerpräsidenten oder Abda Vorsitzenden nicht mögen, wenn sich die Basis einigermaßen geschlossen in irgendeine Richtung bewegt, müssen sie vorweg, ob sie wollen oder nicht.

Nochmal: stellt Euch eine Apotheke vor, wie Ihr sie als Heilberuf wollt und tragt dies in die Leitbild Debatte. Und wenn ihr nur nur genug seid, bleibt der abda nichts anderes, als genau das zu vertreten, was ihr als Mehrheit als Leitbild beschlossen habt. Jungs: Nicht meckern, sondern aktiv beteiligen und kämpfen!!

Gruß,
Holger

Bin total sauer, habe gestern ein Fax der blak erhalten zu Thema Leitbild. Habe bisher keinen Acount erhalten. Auf Nachfrage bei Leitbildprozess.de und auch bei Kammer haben beide keine Ahnung wieso ich keinen per Post erhalten habe. Sie können mir jetzt auch keinen mehr zusenden da morgen sprich heute die Frist abläuft. Ja wo sind wir denn.2 Wochen Zeit geben die uns. Was ist wenn jemand im Urlaub oder Krank ist, 2 Wochen ist ein Witz wir haben ja immer Zeit und eh nichts zu tun. Fülle mich wie schon so oft ausgegrenzt und nicht wirklich ernst genommen. Da reichen uns die oberen Herren schon mal die Hand und lassen uns doch gnadenlos und berechnend verhungern. Diese Leitbilddiskussion ist/war absolut lächerlich und ich ärgere mich maßlos über diese Arroganz keine Diskussionsbeiträge im nachhinein zuzulassen.
Bin entäuscht und es wird mir immer klarer dieses Leitbild ist schon sehr konkret vorhanden und diese Diskussion bedeutet rein gar nichts. Mitmachen kann eh keiner und es war auch gar nicht das Ziel möglichst viele Meinungen zu bekommen sondern nur das Argument zu haben wir haben ja Allen die Möglichkeit gegeben sich zu äußern.
Sehr Schade wieder mal an Glaubwürdigkeit verloren.

Zitat der Nutzungsbedingungen, Punkt 1 Satz 2: "Das Forum ist nicht dazu gedacht, politischen Strömungen eine Plattform zu bieten."

Liebe Kollegen,

völlig richtig, wir müssen die Leitbildinitiative als Chance sehen und unsere Leistungen als Heilberufer zeigen, anbieten und eine entsprechende Honorierung fordern. Im Folgenden meine Anregungen für unsere Zukunft in der öffentlichen Apotheke:

1. Vorwort
Im Rahmen der Leitbildfindung der ABDA ist die Rede von der zukünftigen Entwicklung der „öffentlichen Apotheke“. Der Apotheker wird hier nur zweitrangig erwähnt.
Grundsätzlich sollten wir von der zukünftigen Entwicklung der Rolle des Apothekers im Gesundheitswesen sprechen.
Allein hierdurch wird nicht die Apotheke (leider oft als reines Einzelhandelsgeschäft gesehen) sondern der Apotheker als Fachmann für Arzneimittel und Arzneimittelanwendung hervorgehoben.

Wie bereits Kollegen auf dem Portal der ABDA (www.leitbildprozess.de) dargestellt ha-ben, ist es für die Zukunft des Apothekers zwingend erforderlich, dass der Apotheker als Heilberufler wahrgenommen wird. Der Heilberufler arbeitet zum Wohle des Patien-ten.
Nur wenn der Apotheker als Heilberufler, der auf Basis von wissenschaftlichen, medizinisch-pharmazeutischen Gesichtspunkten handelt, wahrgenommen wird, wird er seinen festen Platz als Dienstleister im Gesundheitswesen haben.

Die folgenden Ausführungen sollen Anregungen zu den folgenden Kernthemen der ABDA sein:

• Die Rolle der Apotheke
• Die Leistungen der Apotheke
• Die Apotheke im Netzwerk mit anderen heilberuflichen Partnern

Der Beitrag erfolgt auf diesem Wege, da das Diskussionsforum www.leitbildprozess.de leider nur den Apothekern, welche zurzeit in öffentlichen Apotheken tätig sind, zugänglich ist.




2. Aufgaben des Gesetzgebers
Damit der Apotheker seine Aufgabe als Dienstleister im Gesundheitswesen zum Wohle des Patienten, unabhängig von weiteren Einflüssen, wahrnehmen kann, muss der Gesetzgeber hierzu den Rahmen schaffen.
Der Gesetzgeber muss erkennen, dass dieses gerade auch aus ökonomischer Sicht sinnvoll ist.
Die gesundheitlichen Schäden, welche Patienten durch fehlerhafte Anwendung von Arzneimitteln, fehlerhafte Auswahl von Arzneimitteln, unnötige Anwendung von Arzneimitteln, Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln, mangelhafter Compliance bei der Anwendung und Fehlverordnungen (seien es Selbstverordnung oder Verordnung durch einen Arzt) entstehen, verursachen jedes Jahr immense Kosten.

Der gesunde Bürger und der Patient, der seine Erkrankung so schnell wie möglich überwindet, verursachen die geringsten Kosten im Gesundheitswesen.
Wesentlich bei der Schaffung des geeigneten Rahmens durch den Gesetzgeber ist die Umstellung des Vergütungssystems für den Apotheker.
Der Apotheker muss für seine pharmazeutische Dienstleitung angemessen vergütet werden, unabhängig von den abgegebenen Arzneimitteln.

Die Positionierung des Apothekers als kompetenter Heilberufler, welcher auf Augen-höhe mit dem Arzt arbeitet, muss in den gesetzlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden.
 Der Apotheker als Pharmakologe vor Ort mit dem Status eines „Facharztes für Arzneimittel“.

Die Idee den Apotheker als Arzneimittelfachmann auch in Gesundheitszentren unter kommunaler oder genossenschaftlicher Führung zu positionieren, sollte weiter verfolgt werden.
Hierdurch käme es zu einer deutlich besseren Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheker.
Wenn der Apotheker in einem solchen Gesundheitszentrum für seine pharmazeutische, beratende Tätigkeit vergütet wird, könnten die Arzneimittel zum Beschaffungs- und Lagerhaltungspreis abgegeben werden.

Durch das Vergütungssystem der Apotheker über die pharmazeutische Dienstleistung erübrigt sich zum Teil auch die Diskussion über die Sinnhaftigkeit des Versandhandels mit Arzneimitteln.
 Arzneimittel dürfen erst abgegeben werden, wenn der Patient im direkten Kon-takt durch den Apotheker (Apothekersprechstunde) beraten wurde.

Eine andere Möglichkeit wäre die, dass Arzneimittel erst nach einer Beratung durch einen Apotheker, welches zu vergüten ist, abgegeben oder bezogen werden dürfen; d.h. wenn ein Patient Arzneimittel über den Versandhandel beziehen möchte, muss er vorher von einem Apotheker vor Ort im direkten Kontakt beraten worden sein.

Zur Sicherung der pharmazeutischen Qualität der Apotheker scheint es sinnvoll zu sein die Niederlassungsfreiheit für Apotheker und damit die Anzahl der Apotheken zu begrenzen. Evtl. könnte man für Apotheken über eine erforderliche Kassenzulassung nachdenken.

Wenn der Apotheker für seine pharmazeutische Beratung vergütet wird, können die Abgabepreise für Arzneimittel über eine Preisverordnung auf einem niedrigen Niveau festgelegt werden.

3. Aufgaben der Apotheker
Wir Apotheker müssen uns als Kollegen und nicht als Konkurrenten wahrnehmen. Wir müssen uns als gemeinschaftliches Kollektiv sehen und als solches auftreten.
Es ist unsere Aufgabe, uns als unabhängigen, wissenschaftlichen Arzneimittelfachmann
zu präsentieren und anzubieten.
Wir müssen Arzneimittel kritisch hinterfragen und dafür sorgen, dass wir von der Bevölkerung, der pharmazeutischen Industrie, den Ärzten und der Politik als fachliche und beurteilende Instanz wahrgenommen werden.
Wenn Arzneimittel unnötig, bedenklich oder schlecht sind oder die Sinnhaftigkeit der Anwendung zu hinterfragen ist, ist es unsere Aufgabe dieses kundzutun.
Wir Apotheker müssen in der Öffentlichkeit z.B. in den Medien als pharmazeutische Fachleute auftreten. Schaffen wir es hier die Wahrnehmung zu ändern, werden wir auch weniger infrage gestellt und weniger in den Wettbewerb getrieben.

Wir Apotheker haben uns durch die Politik und vor allem von Lobbyisten in einigen Fällen auf das Wettbewerbsniveau von Discountern und Marktschreiern drängen lassen.
Arzneimittel werden über den Preis angepriesen – Hauptsache billig, billig, billig…

Viele Kollegen machen aus der Angst vor wirtschaftlichen Nöten und der Angst vor den Konkurrenten mit. Dieses ist nur verständlich, aber eben auch etwas kurz gedacht.

Wichtig ist, dass wir Apotheker uns wehren, dass wir kundtun, dass wir diesen Wettbe-werb über den Preis nicht wollen. Wir als Heilberufler wollen uns ganz dem Wohle unserer Patienten widmen.

Eine weitere Möglichkeit die wissenschaftliche Grundlage des Apothekers zu betonen wäre, dass die Universitäten darüber nachdenken, einen „Dr. pharm.“ zu etablieren, der mit einem vergleichbaren Aufwand wie der „Dr. med.“ zu erhalten ist.

Wir Apotheker sollten uns in Bezug auf die Öffentlichkeitsarbeit und das Auftreten an den Ärzten orientieren, so dass wir als eigene Instanz wahrgenommen werden.

Arzneimitteltherapien werden immer komplexer und schon heute ist der Schaden durch Fehlanwendungen nicht unerheblich.

Die Einbindung des Apothekers in die direkte Arzneimitteltherapie ist in den USA in Krankenhäusern bereits Stationsalltag und der Benefit mehrfach belegt .

Unsere Zielrichtung sollte es sein auch in der öffentlichen Apotheke mehr und mehr unseren Schwerpunkt auf die Begleitung der Arzneimitteltherapie zu verlegen bis dahingehend, dass wir Apotheker bei komplexen Arzneimitteltherapien direkt an der Auswahl der Arzneimittel beteiligt oder gar zuständig sind.

Der Weg zu dieser neuen Ausrichtung unseres Schwerpunktes ist sicherlich nicht leicht. Wir werden einiges an Gegenwind von den Ärzten aber auch von Lobbyisten der Pharmaindustrie und denen, die an der Etablierung von Apothekenketten arbeiten, bekommen.
Deshalb müssen wir unsere Ausrichtung nach und nach ändern, uns anders darstellen und weiterbilden sowie so schnell wie möglich ein Vergütungssystem für unsere pharmazeutische Beratung und Therapiebegleitung erwirken.

Ihr neues Berufsbild in Ehren, aber zwei "Kleinigkeiten" möchte ich hinterfragen:

a.) Was passiert dann mit den Apotheken? Geht es Ihnen nur um Rx oder bezieht sich das Berufsbild auch auf OTC?
b.) Was machen dann zukünftig PTAs? Nur OTC?

Ansonsten ein gewagter (weil anteilig sozialistische) Ansatz, der es aber verdient, näher betrachtet zu werden.

Sorry Christoph, habe nichts bei mir abgespeichert. Da die Seite offline ist, komme ich auch nicht mehr an die/meine Beiträge heran. Das mit dem Löschen meiner Forwards hat viel mit Respekt und ehrbahrem Standing zu tun. Sorry.